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Deutsches Theater BerlinSchumannstraße 13a
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Die drei Leben der Hannah Arendt
nach der Graphic Novel von Ken Krimstein aus dem Englischen von Hanns Zischler
Premiere: 25.10.2025Ihr Leben liest sich wie ein Krimi aus vielen Leben: Königsberg in den 10er Jahren, Studienjahre bei Heidegger und Jaspers, das Berlin der 20er, das Paris der 30er, Fluchten und Freundschaften, das New York der 50er und 60er. Die Kriege und Totalitarismen des 20. Jahrhunderts prägen und beschäftigen sie. Ihr politisches Hauptwerk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft macht sie 1951 über Nacht bekannt. Als sie 1961 aus Jerusalem über den Eichmann-Prozess berichtet, erkennt sie in dem Massenmörder einen bürokratischen „Hanswurst” und löst damit eine Kontroverse aus. Sie hält der Kritik stand. Sie will den Dingen auf den Grund kommen, auch wenn sie dadurch gezwungen ist, „dahin zu denken, wo es wehtut”, wie Hannah Arendt einmal sagt. Freiheit im Denken ist ihr das höchste Gut. „Denken ohne Geländer” nennt sie das.
Ken Krimstein ist ein Kenner der Materie. Der in Chicago beheimatete Cartoonist und Autor, der sonst regelmäßig für The New Yorker, The Wall Street Journal und die Chicago Tribune zeichnet, hat der Biographie der berühmten Denkerin ein Buch gewidmet. In Hunderten von Zeichnungen skizziert seine Graphic Novel Die drei Leben der Hannah Arendt ein abenteuerliches Leben. Theresa Thomasberger bringt die Biografie als Gedankenreise durch das 20. Jahrhundert zur Aufführung.
Regie: Theresa Thomasberger
Bühne: Mirjam Schaal
Kostüm: Marilena Büld
Musik: Oskar Mayböck
Licht: Kristina Jedelsky
Dramaturgie: Bernd Isele
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Proteus 2481. Ein Satyrspiel
von Aischylos bzw. Thomas Köck
Premiere: 30.10.2025Der lange verschollene vierte Teil der Orestie! Jahrtausende haben wir darauf gewartet! Thomas Köck hat das Fragment in Mexiko ausgegraben. Mit einem Satyrn-Chor und Samuel Koch als mythologischem Verwandlungskünstler Proteus wird das normale Theater auf den Kopf gestellt.
Während einer Reise durch Mexiko findet ein Altphilologe aus Österreich in einem Buchrücken Fragmente eines spanisch-lateinischen Textes, übersetzt sie, lässt eine KI die Lücken schließen und hält ein saukomisches Satyrspiel von Aischylos in den Händen. In Zeiten, in denen das Tragische allgegenwärtig geworden ist, fehlt nichts so sehr, wie ein gutes altes Satyrspiel, um die Tragödien über das Ende der Demokratie endlich abzuschließen.
Ein mexikanisches Theaterkollektiv, ein Chor kognitiv und sehbeeinträchtigter Schauspieler:innen und Musiker:innen, sowie des Spanischen und Altgriechischen mächtige Schauspieler:innen der Kammerspiele hinterfragen in einer satyrischen Party mit Samuel Koch als Verwandlungskünstler Proteus die Konventionen des Theaters.
Thomas Köcks Auftragswerk für die Münchner Kammerspiele Eure Paläste sind leer wurde zu den Autor:innentheatertagen nach Berlin eingeladen, bei Proteus 2481 führt er erstmals Regie an den Münchner Kammerspielen.
„Ein Satyrspiel klingt nicht so tragisch. Die existentielle Ausweglosigkeit wird in ihm zur Feier, und das hat mich beim ersten Lesen in so einer kleinen Bodega in Veracruz sofort erwischt.“
– Thomas Köck, Altphilologe und Regisseur
Regie: Thomas Köck
Bühne: Barbara Ehnes
Kostüme: Martin Miotk
Musik: Andreas Spechtl
Choreografie: Sacha Anema
Licht: Stephan Mariani
Dramaturgie: Viola Hasselberg, Anna Laner
Dauer: 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause
mit deutschen und spanischen Übertiteln
mit Stroboskopeffekten
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Leichter Gesang
von Nele Stuhler
„Ich verstehe Bus / Ich verstehe U-Bahn / Ich verstehe Bus-Bahn-Hof / Ich versteh an Halte-stelle!”Was bedeutet es, etwas zu verstehen oder nicht zu verstehen? Welche Sprache braucht es für Verständigung? Und was geschieht, wenn genau dieser Versuch das Verstehen, das Missverstehen selbst zum Thema eines Theaterabends wird? Autorin Nele Stuhler und Regisseur FX Mayr begeben sich gemeinsam mit Schauspieler:innen des DT und des inklusiven RambaZamba Theaters auf eine poetische Forschungsreise: ins Innere des Sprechens, des Schreibens und in das produktive Missverständnis.
Leichter Gesang ist ein Theatertext, der nicht vorgibt, alles zu wissen, sondern sich bewusst im Nicht-Wissen verortet. Der in der Sprache selbst sein Material findet und sie gleichzeitig in Frage stellt. Nele Stuhler arbeitete dabei auch mit Elementen der Leichten Sprache, ohne sie eins zu eins zu übernehmen. Stattdessen nutzte sie deren Prinzipien. Herausgekommen ist eine Sprache, die zugleich einfach und komplex ist. Eine Sprache, die allen fremd ist und damit alle gleichermaßen einlädt, sich ihr zu nähern. Eine Inszenierung über Sprache, über ihre Macht und ihre Grenzen. Über das, was verständlich erscheint; und was sich im nächsten Moment wieder entzieht. Die Begriffe neu sortiert, Fragen stellt, statt Antworten zu geben. Ein Text, der erklingen will, im Sprechen, im Singen, im Spiel. Und der dabei erfahrbar macht, dass Verständigung nicht im Beherrschen von Sprache liegt, sondern im gemeinsamen Versuch.
Verstehen? Nicht verstehen! In unserem Spielzeitmagazin sprechen Autorin Nele Stuhler und Regisseur FX Mayr über ihr Projekt Leichter Gesang und die Frage, wie ein Stücktext neue Begegnungen ermöglichen kann.
Regie: FX Mayr
Bühne: Anna Wohlgemuth
Kostüm: Korbinian Schmidt
Musik: Matija Schellander
Licht: Thomas Langguth
Dramaturgie: Christopher-Fares Köhler
Projektmitarbeiterin: Inklusive Kunstpraxis Joy von Wienskowski
Dauer: 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause
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Der Liebling
von Svenja Viola Bungarten
Die gigantischen Konzerne Always und Never ringen um die Monopolstellung auf dem Markt und um die Erfindung des nächsten innovativen Frauenhygieneartikels. Die CEOs Franka und Bettina wollen die Firma der jeweils anderen aufkaufen und sich gegenseitig an den Kragen. Ihre Kinder buhlen um das Erbe und um die Zuneigung ihrer Mütter, während deren Vertraute, Beraterinnen und Praktikantinnen eigene Karrierechancen wittern. Vielschichtige Intrigen und Affären entspinnen sich, genauso wie unerwartete Allianzen.Inspiriert von popkulturellen Referenzen wie den Filmen The Favourite, Der Teufel trägt Prada oder der Serie Succession untersucht die Dramatikerin Svenja Viola Bungarten Spielarten von Macht und Solidarität unter Frauen. Was sind die Kosten von Erfolg? Auf welche Weisen arbeiten Frauen am Patriarchat mit? Was macht Macht mit Feminismus, und welche Macht braucht Feminismus?
Auf die Bühne gebracht wird der Text in der Regie von Anita Vulesica, die sich in der Spielzeit 2023/24 bereits mit der Inszenierung von Georges Perecs Die Gehaltserhöhung am Deutschen Theater auf tiefgründige und zugleich irrwitzige Weise mit dem Themenkomplex von Arbeit und Lohn befasst hat.
Regie: Anita Vulesica
Bühne: Henrike Engel
Kostüme: Janina Brinkmann
Musik: Carolina Bigge
Choreografie: Mirjam Klebel
Video: Phillip Hohenwarter
Licht: Kristina Jedelsky
Dramaturgie: Lilly Busch
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Vertikale Wale
von Milena Michalek und Ensemble
Die Theaterautorin und Regisseurin Milena Michalek erarbeitet ihre Projekte stets im kollektiven Denken und engen Zusammenspiel mit ihrem Ensemble. Am DT wird sie ein neues Stück schreiben und inszenieren, das seinen Startpunkt in der gemeinsamen Erkundung des Phänomens und Grundbedürfnisses Schlaf hat: Das klandestine Wissen des schlafenden Körpers, die Ungleichverteilung von Bettbesitztum, das schlechte Gewissen der Langschläferin und die absichtsvoll einschläfernde Dramaturgie der Gute-Nacht-Geschichte könnten eine Rolle spielen. Was bringt und was raubt uns den Schlaf, diese so allnächtliche wie profunde Angelegenheit?Regie: Milena Michalek
Bühne und Kostüm: Zahava Rodrigo
Musik: Yvi Philipp
Licht: Heiko Thomas
Dramaturgie: Lilly Busch
Dauer: 2 Stunden, keine Pause
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Gift
von Lot Vekemans
Aus dem Niederländischen von Eva Pieper und Alexandra Schmiedebach"Es ist verrückt, wie man anfängt zu hoffen, dass jemand stirbt. Aufgibt. Loslässt. Mach ruhig. Geh ruhig. Es ist gut. Wir schaffen es schon. Wir schaffen es schon ohne dich. Das war ein Irrtum."
Ein Friedhof. Zwei Menschen. Eine gemeinsame Vergangenheit, ein gemeinsamer Verlust und zehn Jahre Trennung, Schweigen. Aus Anlass einer Grabverlegung kommen "Sie" und "Er" wieder zusammen. Gift soll aus einer nahegelegenen Fabrik ausgetreten sein und die Umbettung der Toten notwendig machen. Unterdessen betrachten die Frau und der Mann ihr umgebettetes Leben, das eines Silvesterabends sang- und klanglos auseinanderging. Was ist aus ihr und ihm geworden? Was aus ihrer Trauer, ihrem Leben? Und wer hat sich was vorzuwerfen? Zwischen Abrechnung und Annäherung, Trost und Trauer, Zärtlichkeit und Härte oszillieren die Szenen dieser Wiederbegegnung: das Porträt eines Paares, dessen Schicksal schon vorbei zu sein scheint – und das dennoch noch einmal durch alles hindurchgehen muss, in der Hoffnung, in einem Leben nach ihrem Leben anzukommen.
Dagmar Manzel wurde 2014 für ihre Rolle "Sie" mit dem Deutschen Theaterpreis 'Der Faust' ausgezeichnet.
Gift von Lot Vekemans ist auch als eBook erschienen. Über die Website www.textbuehne.eu können Sie das Theaterstück in diversen Online-Shops bestellen.
Regie: Christian Schwochow
Bühne: Anne Ehrlich
Kostüme: Pauline Hüners
Dramaturgie: John von Düffel
Dauer: 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause
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Vater
von Dietrich Brüggemann
Ein junger Mann am Sterbebett seines Vaters. Der Vater ist auf der Schwelle – noch da und schon weg. Man kann noch mit ihm reden, vielleicht hört er es noch, aber er wird nicht mehr antworten. Der junge Mann schaut zurück auf sein eigenes Leben, schaut zugleich in seine eigene Zukunft.Die westliche Kulturgeschichte arbeitet sich seit Anbeginn an der Figur des Vaters ab. Das verwandtschaftliche Verhältnis dient dabei als Projektionsfläche für mal stabilisierende, mal erdrückende Autorität. Doch spätestens seit der Durchsetzung vergeschlechtlichter Arbeitsteilung in der frühen Industriegesellschaft sind die viel beschäftigten Väter vor allem eins: abwesend – ob auf Arbeit, im Krieg oder auf hoher See.
Was aber bedeutet die drohende, sehr konkrete Abwesenheit im Moment des Sterbens für die Biografie der Nachkommen? Welche Fragen hätte man noch stellen wollen? Welche Antworten gehen mit dem Tod des Vaters für immer verloren? Und wie viele Geheimnisse nimmt der Mann, der einen großgezogen hat und der nun als Greis da im Bett liegt, eigentlich mit ins Grab?
Nach seinen filmischen Arbeiten, die mit schonungslosem Blick deutsche Zustände beschreiben und mit zahlreichen Preisen – darunter der Silberne Bär für Kreuzweg – prämiert wurden, arbeitet Dietrich Brüggemann mit Vater das erste Mal für das Theater.
Regie: Dietrich Brüggemann
Bühne / Kostüme: Janja Valjarević
Dramaturgie: Joshua Wicke
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Hinkemann
von Ernst Toller
Der ehemalige Soldat Eugen Hinkemann kehrt versehrt aus dem Krieg zurück: Eine Kriegsverletzung hat ihn sein Genital gekostet, und damit auch sein Selbstwertgefühl und seine Stellung in der Gesellschaft. Er kämpft nicht nur mit der Ablehnung seiner Umwelt, sondern auch mit der Verzweiflung seiner Ehe und der eigenen inneren Leere. Als er sich schließlich als Attraktion auf einem Jahrmarkt verdingen muss, wo er rohes Fleisch mit den Zähnen zerreißt, wird sein persönliches Schicksal zur bitteren Anklage gegen eine Gesellschaft, die ihre Helden verrät und ihre Menschlichkeit verliert.Stärke und Tapferkeit, Rationalität und Disziplin, Arbeit und Karriere. Diese klassischen männlichen Attribute galten lange als das Bild eines Mannes. In der Versorgerrolle der Familie und geprägt von Patriotismus und Ehrenhaftigkeit war für den Mann im traditionellen Rollenverständnis wenig Raum für Sensibilität oder Schwäche. Im Nachgang des Ersten Weltkriegs gerieten alte Geschlechterrollen ins Wanken; Frauen hatten in der Kriegszeit verstärkt Erwerbsarbeit übernommen und der Verlust körperlicher Funktionen, wie bei Kriegsverletzungen, bedeuteten häufig auch den Verlust männlicher Identität. Ernst Toller schrieb mit seiner Tragödie über eine Zeit, in der die Kontraste zwischen traditionellem Rollenverständnis und neuen sozialen Herausforderungen zu einem Übergangszeitraum führten, in dem die Definition von Männlichkeit langsam begann, sich zu verändern – ein Prozess, der Jahrzehnte andauern sollte.
Regie: Anne Lenk
Bühne: Judith Oswald
Kostüm: Daniela Selig
Musik: Johannes Hofmann
Video: Jonas Link
Licht: Cornelia Gloth
Dramaturgie: Jasmin Maghames
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Penthesilea: Ein Requiem / პენთესილეა. რეკვიემი
von Nino Haratischwili / Übersetzung von Maia Panjikidze
Die Griechen vor den Mauern Trojas: der Kampf der Systeme ist zum Stellungskrieg geworden, als das Volk der Amazonen vor dem Heerlager erscheint. Die Amazonen sind stolze Kämpferinnen – an ihrer Spitze: die Königin Penthesilea auf der Suche nach dem einst glänzenden Helden Achill. Sie, die das nicht darf, liebt ihn. Und er, der das nicht sagen kann, liebt sie. Beide sind des Mordens müde. Aber der Krieg ist größer als jede Heldin und jeder Held. Und so entspinnt sich ein unerbittliches Spiel aus Liebe und Tod, während die Schlachtfelder ringsum zum Leben erwachen.Die in Georgien geborene Schriftstellerin und Regisseurin Nino Haratischwili ist eine der wichtigsten literarischen Stimmen in Deutschland. Ihre Romane Das achte Leben (Für Brilka) (2014), Die Katze und der General (2018) und Das mangelnde Licht (2022) wurden vielfach ausgezeichnet und erzählen von einem Land am Rande Europas, von einem übermächtigen Russland und vom permanenten Kriegszustand. Mit Penthesilea. Ein Requiem legt Nino Haratischwili eine Neudeutung des antiken Mythos vor und untersucht mit kriminalistischer Präzision das Aufeinandertreffen zweier Welten. Gemeinsam mit Schauspielerinnen aus Georgien und dem DT-Ensemble bringt sie den Liebesmord in Zeiten des Krieges in einer zweisprachigen Inszenierung auf die Bühne.
Regie: Nino Haratischwili
Bühne: Julia B. Nowikowa
Kostüme: Gunna Meyer
Choreografie: Wara Cajías Ponce
Video: Zaza Rusadze
Licht: Kristina Jedelsky
Dramaturgie: Bernd Isele
in georgischer und deutscher Sprache mit georgischen und deutschen Übertiteln
Dauer: 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause
Penthesilea: Ein Requiem / პენთესილეა. რეკვიემი bewerten:
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Hospital der Geister
nach der Fernsehserie von Lars von Trier und Niels Vørsel
Fassung für das Theater von Jan-Christoph Gockel und Karla MäderIm Kopenhagener Reichskrankenhaus, genannt „Das Reich“, kämpfen Ärzte mit modernster Technologie im Dienst der Wissenschaft gegen Krankheit und Tod. Jedoch durchaus auf unsicherem Grund, denn das Krankenhaus wurde auf Sumpfland errichtet: „Vielleicht wurden sie zu anmaßend in ihrer hartnäckigen Leugnung der spirituellen Welt? Denn in dem so modernen und scheinbar so soliden Gebäude werden Ermüdungsrisse sichtbar. Die Tore zum Reich des Todes beginnen sich wieder zu öffnen.“ So heißt es im Vorspann der Serie, die der junge Lars von Trier nach Abschluss seines Studiums für das dänische Fernsehen schuf.
Es geht um ein marodes Krankenhausgebäude, esoterische Behandlungsmethoden, die Vertuschung ärztlicher Kunstfehler, eine auf Sparkurs geeichte Krankenhausverwaltung, den Überraschungsbesuch des Gesundheitsministers und andere unerfreuliche Dinge. Dazu spuken Gespenster im Gebäude und Monster werden geboren. Das Böse kämpft mit dem Guten: Nicht wenig passiert in den acht Folgen, die in den 90ern gedreht wurden.
Mit schwarzem Humor wirft das Geschehen im „Reich“ fundamentale Fragen auf, die in all ihrer absurden Skurrilität ins Herz des Gesundheitswesens zielen: Wie ist der Zustand der Krankenhäuser? Wie steht es um Effizienz und ethisch-moralische Fragen in Bezug auf ärztliches Handeln? Aber auch: Wie sehr ist die Vergangenheit Teil der Gegenwart? Wie sehr ist das Böse Bedingung für das Gute? Und vor allem: Wie durchlässig ist die Grenze zwischen Leben und Tod?
Lars von Trier, großer europäischen Filmemacher und enfant terrible der Filmbranche, ist ein Kultregisseur, dessen Filme inhaltlich so provokant wie ästhetisch innovativ sind. Viele seiner Werke wurden für das Theater adaptiert, das „Hospital der Geister“ findet nun – in der Nähe der ebenfalls auf unsicheren Grund gebauten Charité – seinen Weg auf die Bühne: als personenreiches Spektakel, das auch ein inklusives Theaterprojekt mit Spieler:innen von RambaZamba und aus Graz ist.
Regie: Jan-Christoph Gockel
Bühne: Julia Kurzweg
Kostüme: Sophie du Vinage
Musik: Matthias Grübel
Puppenbau: Michael Pietsch
Licht: Robert Grauel
Dramaturgie: Karla Mäder
4 Stunden 40 Minuten, 2 Pausen
empfohlen ab Klasse 11
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ugly duckling
von Bastian Kraft und Ensemble nach Hans Christian Andersen
"Ich träumte nie von soviel Glück, als ich noch das hässliche kleine Entlein war."In den Märchen von Hans Christian Andersen stößt man immer wieder auf Transformationen: Die kleine Meerjungfrau verwandelt sich in einen Menschen, das hässliche Entlein in einen stolzen Schwan. Dass es sich bei diesen Verwandlungen auch um ein maskiertes Spiel mit Geschlechtlichkeit und Sexualität handelt, ist Ausgangspunkt für ein Projekt, das Andersens Märchen den Biografien von Berliner Dragqueens gegenüberstellt. Diese Protagonist_innen des urbanen Nachtlebens machen das Spiel mit Geschlechterrollen zum befreienden Spektakel. Dabei bewegen sie sich an der schillernden Grenze zwischen schamloser Selbstdarstellung und subkulturellem Sendungsbewusstsein. Die Transformation mittels Schminke und Perücken nämlich produziert nicht nur ein neues Ich, sondern damit auch ein neues Selbstbewusstsein. Die so erschaffene Kunstfigur ist der stolze Schwan, in dessen Gestalt sich das hässliche Entlein der Welt stellen kann.
Für seine Inszenierung "ugly duckling" wurde Bastian Kraft 2019 von Travestie für Deutschland mit dem Ehrenstöckel ausgezeichnet.
Alle Vorstellungen werden mit englischen Übertiteln gezeigt.
Regie: Bastian Kraft
Bühne / Video: Peter Baur
Kostüme: Jelena Miletić
Musik: Romain Frequency
Licht: Thomas Langguth
Dramaturgie: Ulrich Beck
Dauer: 1 Stunde 55 Minuten, keine Pause
In der Vorstellung wird Stroboskop-Licht eingesetzt.
Altersempfehlung: ab Klasse 9
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Einsame Menschen
von Gerhart Hauptmann
Familie Vockerat lebt in einem Haus direkt am Müggelsee und eigentlich ist alles perfekt. Das Paar Johannes und Käthe hat gerade ein Kind bekommen. Johannesʼ Mutter Martha ist angereist, um ihre Schwiegertochter durchs Wochenbett zu begleiten. Doch das Glück will sich nicht richtig einstellen. Käthe versinkt im postnatalen Tief, Johannes fühlt sich verpflichtet, es allen recht zu machen und zugleich seine eigenen beruflichen Ziele zu verwirklichen. Martha beobachtet sorgenvoll, wie das Paar auseinanderdriftet. Als Johannesʼ Jugendfreundin Braun wie gewohnt zu Besuch kommt, bringt sie unerwartet einen weiteren Gast mit: Arno, der willkommene Abwechslung verspricht und alle in seinen Bann zieht. Schnell entsteht eine innige Freundschaft zwischen Johannes und Arno. Bei dem jungen Vater wird eine Sehnsucht wach, die seinen Lebensentwurf ins Wanken bringt.Basierend auf Gerhart Hauptmanns Drama widmet sich Daniela Löffner dem fragilen Schwebezustand, der entsteht, wenn vermeintliche Gewissheiten sich auflösen und Entscheidungen noch ausstehen. Mit wem möchte ich leben und wie? Wieviel Verbindlichkeit braucht es, um nicht einsam zu sein?
Fassung: Daniela Löffner
Regie: Daniela Löffner
Bühne: Wolfgang Menardi
Kostüme: Carolin Schogs
Musik: Matthias Erhard
Dramaturgie: Sima Djabar Zadegan, Juliane Koepp
Licht: Thomas Langguth
Dauer: 3 Stunden, eine Pause
Mit englischen Übertiteln
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Man will hoffen, dass diese Sex-Szene nicht den einzigen Unterschied zu durchschnittlichen Stadttheaterniveau darstellt. Wobei natürlich nichts gegen Erotik in entsprechender Arbeitskleidung einzuwenden ist. Aber angesichts der zahlreichen Preise und Nominierungen der Regisseurin Daniela Löffner sollte mehr zu erwarten sein.
Im Rückblick ist es eigentlich eine Inszenierung auf durchschnittlichem Stadttheaterniveau. Wäre da nicht... ja, wäre da nicht diese explizite und intensive Nackt- und Liebesszene. Wohl die graphischste, die ich je auf einer Bühne gesehen habe. Und dann auch noch ganz diversity-konform zwischen zwei Männern. Von dieser Inszenierung wird mir vor allem im Gedächtnis bleiben, wie Kohler und Trebs nach der Pause ihre Zuneigung, Leidenschaft und Erotik füreinander aufbauen und ausleben. Löffner geht dabei an die Grenze dessen, was auf einer Bühne noch darstellbar ist. Mit Kohler und Trebs hat sie zwei mutige Schauspieler, die beim Liebesspiel ebenfalls persönliche Grenzen auszuloten scheinen, wie weit sie im Theater gehen können oder wollen. Der intimste und ehrlichste Theatermoment, den ich je auf einer Bühne gesehen habe, war der, als man beim splitternackten Enno Trebs seine aufkommende sexuelle Erregung deutlich erkennen konnte. Da hier dann wohl die Grenze des Darstellbaren auf der Bühne verläuft, zog er zwar zügig seine Unterhose an, um es zu kaschieren, aber das war für mich ein Theatermoment, der an Ehrlichkeit und Authentizität nicht zu toppen war. Hier war Theater dann keine Illusion mehr sondern Realität. Von daher Chapeau an diese beiden großartigen Darsteller für so viel Privates, Persönliches und Intimes in dieser Inszenierung.
Man will hoffen, dass diese Szene nicht den einzigen Unterschied zum durchschnittlichen Stadttheaterniveau darstellt. Wobei natürlich nichts gegen Erotik in entsprechender Arbeitskleidung einzuwenden ist. Aber angesichts der zahlreichen Preise und Nominierungen der Regisseurin Daniela Löffner sollte mehr zu erwarten sein.
Junges DT: Die Schule
Ein interaktives Rätselgame des Jungen DT
Die 16-jährige Laura findet am letzten Schultag vor dem Lockdown eine Nachricht in ihrem Spind. Eine Mitschülerin ist in Gefahr und bittet sie um Hilfe. Aber Laura kann die Rätsel, die sie in ihren Schulheften findet, nicht lösen. Da sie an ihrer Schule niemandem mehr trauen kann, bittet sie vier Außenstehende um Hilfe…In dem interaktiven Spiel mit Liveperformer_innen erhalten die Zuschauer_innen über Zoom, Telegram und Webseiten immer tiefere Einblicke in düstere Machenschaften der Schule. In Anlehnung an Escape Rooms und Detektivspiele entfaltet sich ein Mikrokosmos korrupter Cliquen-Anführer, illegaler Veranstaltungen und verängstigter Schüler_innen. Solidarität ist hier keine Tugend. Aber wer hat ein Motiv? Wer hat zu viel zu verlieren? Und wer hat gar keine Skrupel?
Das Spiel ist für vier Spieler_innen konzipiert. Um teilzunehmen, brauchen Sie einen PC, ein Smartphone mit der Messenger-App Telegram und eine stabile Internetverbindung.
Bitte geben Sie beim Ticketkauf unbedingt Ihre Wohnadresse, E-Mail und Telefonnummer an. Einige Materialien erhalten Sie vor Spielbeginn per Post und über Telegram. Wenn Sie mit einer oder mehreren Personen zusammenspielen wollen, geben Sie auch deren Adressen und Mobilnummern beim Ticketkauf an. Ihre Daten werden nur im Rahmen der Aufführung verwendet und nicht an Dritte weitergegeben!
Tickets: 10 / ermäßigt 5 Euro
Dauer: ca. 90 Minuten
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an info@jungesdt.de.
Leitung Nelly Gypkens, Lasse Scheiba Assistenz Nora Josif Mit Mina Guschke, Songül Ince, Lilly Sorgenfrey, Elias Leonard Thurow, Karolin Weber, Amon Wendel, Tessa Wyrostek
Junges DT: Die Schule bewerten:
Bewertungen & Berichte Junges DT: Die Schule
Das TheaterGame des Jungen DT ist unglaublich liebevoll gemacht und bietet Rätsel auf unterschiedlichen Ebenen, die gemeinsam im Team gelöst werden können. Man bekommt z.B. einen Schulhefter nach Hause geschickt, in dem sich Hinweise verstecken, die man kombinieren muss mit denen, die die Mitspieler bei sich intdecken. Man begegnet Performen live im Chat, per Zoom und sogar am Telefon. Extrem gut ausgedacht, lebendig und engagiert gespielt, dazu noch eine gute, stimmige Geschichte. Unbedingt empfehlenswert als unterhaltsamer Abend mit Freunden und (dann) neuen Bekannten!
Das TheaterGame des Jungen DT ist unglaublich liebevoll gemacht und bietet Rätsel auf unterschiedlichen Ebenen, die gemeinsam im Team gelöst werden können. Man bekommt z.B. einen Schulhefter nach Hause geschickt, in dem sich Hinweise verstecken, die man kombinieren muss mit denen, die die Mitspieler bei sich intdecken. Man begegnet Performen live im Chat, per Zoom und sogar am Telefon. Extrem gut ausgedacht, lebendig und engagiert gespielt, dazu noch eine gute, stimmige Geschichte. Unbedingt empfehlenswert als unterhaltsamer Abend mit Freunden und (dann) neuen Bekannten!
Deutsches Theater Berlin
Das Deutsche Theater in Berlin zählt zu den bedeutendsten Sprechtheaterbühnen im deutschsprachigen Raum. Hinter seiner eleganten klassizistischen Fassade beherbergt das 1849 gegründete Theater in der Schumannstraße heute drei Bühnen: Das Große Haus mit ca. 600 Plätzen, die Kammerspiele mit ca. 230 Plätzen sowie die 2006 neu eröffnete Box - eine kompakte Blackbox im Foyer der Kammerspiele mit 80 Zuschauerplätzen. Auf dem Spielplan stehen zum einen Klassiker und moderne Klassiker von Autoren wie Shakespeare, Schiller, Tschechow, Sartre, Ibsen und Goethe, zum anderen werden Stücke zeitgenössischer Autoren wie Lukas Bärfuß, Dea Loher, Wolfram Lotz, Roland Schimmelpfennig, Ferdinand Schmalz und Nis-Momme Stockmann gezeigt und zur Uraufführung gebracht. Einmal im Jahr finden am Deutschen Theater die Autorentheatertage statt, ein 14-tägiges Festival der zeitgenössischen Dramatik.Deutsches Theater Berlin bewerten:
Bewertungen & Berichte Deutsches Theater Berlin
- Premiere: Les Contes d’Hoffmann
- Roméo et Juliette
- La traviata
- Così fan tutte
- Museumskonzert I
- Chowanschtschina

- Dido & Aeneas

- Kinderkonzert II - Zauberschloss
- Liederabend Internationales Opernstudio
- Falstaff
- Museumskonzert II
- Symphoniekonzert III mit Alan Gilbert & Alisa Weilerstein
- Madama Butterfly
- Kammerkonzert II
- Liederabend Anna Netrebko
- Die Zauberflöte (Everding)
- Weihnachtskonzert Apollo-Chor der Staatsoper
- Museumskonzert III
- Wozzeck
- La Bohème
- Hänsel und Gretel - Familienkonzert Lindenbrass
- Weihnachtskonzert Kinderchor der Staatsoper
- Konzert zum Jahreswechsel
- Uraufführung: Wunderkammer
- Führungen für Familien
- La Cage aux Folles
- Aus der Tiefen rufe ich
- Führung Spezial Orchester
- Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse
- Führung Spezial Maske
- Führungen
- ... und mit morgen könnt ihr mich!
- Das Kuscheltierkonzert
- Führung Spezial Kostüm
- Führung Spezial Requisite
- Ab Sommer 2023 zieht das Ensemble wegen umfangreicher Bauarbeiten in das Schillertheater. Die Komische Oper Berlin steht für zeitgemäßes, lebendiges Musiktheater.
- Ick & Berlin
- Die zweite Chance
- Gurke oder Banane
- Gute Wahl
- Plattenbau Alexanderplatz - Die Gorillas & Inbal Lori
- Die Gorillas im Schleudergang
- Ein Anfang und zwei Enden
- Das große 7
- Beats
- Die Pediküre - Keine Oper von Wagner
- Hello Cello
- Open Stage
- Die Gorillas präsentieren: Perspektiven
- 4 Wände
- Das Duell
- Berlin Battle
- Bring Dein Ding - Geschenkespecial
- Der Rückblick - Ihr 2025 als Impro-Show
- Silvester mit den Gorillas
- Die Gorillas sind kein Lieferdienst, sondern ein Improvisationstheater-Ensemble aus Berlin
SatireTheater Potsdam Potsdam, Charlottenstraße 31
- Premiere: KI sucht WG
- OVERKILL
- KAMISI
- Ich könnt schon wieder...!
- Boba Kitten - PURRANOID
- Wenn ja, dann nein, ansonsten nicht
- UNAUFHALTSAM UNTERHALTSAM
- Wir schenken uns nichts
- MORALINSÜSS Eine Komödie über Moral und andere menschliche Merkwürdigkeiten
- Immer auf die Glocken - Matthias Machwerk
- schon wieder Weihnachten und immer noch Jungfrau
- Es kommt nicht auf die Größe an!
- UMSONST - EPILIERTE ALLER LÄNDER, VEREINIGT EUCH
- Die Butter steht wirklich im Kühlschrank!
- Es war ja nicht alles gut
- SÜSSER der Sauer nie klingelt
- DIE JAHRESPRESSESCHAU
- Hier findet das eigentlich Unmögliche statt: preußisches Kabarett!
- Premiere: War das jetzt schon Sex?
- Premiere: Der Lebkuchenmann
- Premiere: Love is in the air
- Meine tolle Scheidung
- Spur der Steine
- Scherben
- Club Las Piranjas
- Das NEINhorn
- Auf alles (k)eine Antwort
- Bis ans Limit
- Veranstaltungsangebote aus Theater, Unterhaltung und Veranstaltungsservice im Nordosten Brandenburgs.
- 100 Tage
- Prinzess Rosine
- Franz Kafka - Die Verwandlung
- Sozusagen grundlos vergnügt
- Charlottengrad - Ein Stück Russland mitten in Berlin
- Ich verstehe was, was du nicht sagst
- Hildegard Knef: Ich glaub’, ‘ne Dame werd’ ich nie
- Nur nicht zu den Löwen
- Diva Berlin
- Thomas Mann: Mario und der Zauberer
- Thomas Mann: Mario und der Zauberer
- Gereiztheiten
- 1984 von George Orwell
- Kurt Tucholsky: Gegen einen Ozean pfeift man nicht an
- Otto Reutter. Und so komm’n wir aus der Freude gar nicht raus
- Kurt
- Noch ein Martini und ich lieg' unterm Gastgeber
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- Lichter, Lieder, Pfefferkuchen
- Das Theater Unter den Linden
- Das THEATER IM PALAIS BERLIN ist ein musikalisches Salontheater, das sich im historischen Palais am Festungsgraben mitten in Berlin vor allem den Themen und Geschichten rund um die Hauptstadt widmet.